8.8.2017
Ein Motor braucht Öl" - Diese Weisheit ist so alt, wie das Automobil selbst. Aber was es mit diesem speziellen Schmierstoff auf sich hat, verbirgt sich oft hinter wirren Zahlen-Buchstabenkombinationen. Was ihr zum Thema Öl wissen und beim Thema Öl beachten müsst, erklären wir euch jetzt:
Warum braucht der Motor Öl?
Das Motoröl hat vier grundlegende Funktionen im Motor:
Reibung minimieren - Die beweglichen Teile im Motor, die zumeist aus Metall sind und dafür sorgen, dass aus dem Verbrennen von Kraftstoff Bewegung erzeugt wird, benötigen für ein effizientes Zusammenwirken möglichst geringen Widerstand. Der Ölfilm sorgt nun dafür, dass das sprichwörtlich reibungslos funktioniert.
Kühlen - Das Motoröl sorgt ausserdem dafür, dass Teile des Motors, die nicht direkt mit dem Kühlkreislauf zusammenhängen, hinreichend gekühlt werden. "Kühl" ist dabei sehr relativ, nicht selten wird Motoröl über 100°C heiss. Im Vergleich zu den Temperaturen, die im Brennraum herrschen ist das jedoch eher kalt.
Dichten - Wo Bewegung ist, ist auch Spiel. So haben Kolben, Kolbenringe und Zylinderlaufflächen immer eine minimale Toleranz zu einander, die durch den Schmierfilm des Öls abgedichtet wird.
Reinigen - Verbrennungsrückstände werden bei jeder Bewegung des Kolbens durch das Öl entfernt. Somit bleiben die beweglichen Teile stets sauber.
Welches Öl brauche ich?
Welches Öl für dein Auto vorgesehen ist, steht in der Betriebsanleitung deines Wagens. Dort findest du in der Regel auch die Menge, die dein Motor fasst und weitere Vorgaben bezüglich Viskosität und anderer einzuhaltender Normen. Appropos Viskosität oder Zähflüssigkeit: die Angaben auf den Ölflaschen geben Auskunft über das Fließ- oder Schmierverhaltens des Öls, welche in sogenannten SAE-Klassen festgehalten wurde und die international gültig sind. So bezieht sich die Zahl vor dem W auf die Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen, die Zahl danach auf die Fließeigenschaft bei 100°C. Je kleiner der Wert, um so flüssiger ist das Öl. Darüber hinaus gibt es von vielen Autoherstellern eigene Normen, die man beachten sollte, will man keine Garantieansprüche aufs Spiel setzen. Unabhängig von irgendwelchen Normen sollte man Öl für Benzinmotoren nicht in Dieselmotoren gießen und umgekehrt, die jeweiligen Öle haben entsprechend auf das Motorkonzept abgestimmte Additive, die nicht zwangsläufig kompatibel sind. Auch sonst sollte man Öle nicht vermischen, verschiedene Additive in den jeweiligen Ölen können reagieren und Probleme verursachen.
Woran erkenne ich, ob ich Öl brauche?
In der Regel gibt es in deinem Motorraum einen Ölmessstab - dein Handbuch verrät dir, wo dieser sich befindet. Stelle dein Auto auf eine gerade Fläche, ziehe den Ölmessstab heraus, wische ihn ab und schiebe ihn wieder komplett zurück. Jetzt ziehe ihn erneut heraus, halte ihn waagerecht und schaue anhand der Markierungen, wieviel Öl im System sind. Solltest du ein Auto haben, das über eine elektronische Ölkontrolle verfügt, wird dir der Motorölstand dort angezeigt. In jedem Fall solltest du sofort anhalten, falls während der Fahrt die rote Warnlampe mit der stilisierten Ölkanne zu leuchten beginnt, leuchtet sie gelb solltest du nach deinem Öl schauen. Goldene Regel: je roter die Leuchte, desto Werkstatt.
Wann muss ich das Öl wechseln?
Wann du das Öl bei denem Auto wechseln musst, gibt der Hersteller vor. Schaue dazu in dein Handbuch oder Frage deine Fachwerkstatt. Wenn du sicher gehen willst, kannst du die Wechselintervalle unterschreiten, du solltest jedoch vermeiden sie zu überschreiten. Schlechtes, verbrauchtes, verschmutztes oder zuwenig Öl sind äußerst schädlich für den Motor. Analog zum Öl sollte der Ölfilter im gleichen Zyklus mitgewechselt werden, er reinigt das Öl von Metallabrieb und Verbrennungsrückständen, die sich negativ auf die Viskosität auswirken.